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Weihnachtsgrußwort 2024

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
 
2004, also vor 20 Jahren, war das Ende der „Ärzteschwemme“ erreicht, der „Arzt im Praktikum“ wurde abgeschafft. Das verzweifelte Suchen um Weiterbildungsstellen, Erbringen von unzähligen unbezahlten Überstunden ist nach und nach in den Folgejahren verschwunden. Auf jeden Fall sollte es im Jahr 2024 selbstverständlich sein, dass geleistete Arbeit bezahlt und wertgeschätzt wird!

Egal ob wir in der hausärztlichen oder fachärztlichen Versorgung arbeiten, egal, ob wir im Krankenhaus, im Notdienst oder in der Verwaltung, Begutachtung oder Industrie arbeiten, erleben wir als Ärztinnen und Ärzte in unserer täglichen Arbeit, wie sehr dieser Beruf sinnstiftend ist.

Letztlich haben jedoch unzählige Gesetze in den letzten Jahren das Gesundheitssystem beeinflusst. Dadurch haben sich die Rahmenbedingungen für jeden ärztlich tätigen Menschen verändert und viele dieser Veränderungen haben den Arbeitsalltag anders, oft schwieriger, selten einfacher gemacht.

Krankenhäuser fusionieren und / oder gehen pleite, MVZ in der ambulanten Versorgung werden zur Normalität und wachsen und wachsen. Mehr als ein Drittel der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte ist inzwischen angestellt. Mancher Träger kommt nicht mal mehr aus dem Sektor der medizinischen Versorgung, manche Motivation der Trägerschaft geht an der ursprünglichen Intention vorbei.

Auf viele Entwicklungen konnte und durfte die Ärzteschaft nur wenig oder keinen Einfluss nehmen. Manche werden hierdurch demotiviert, frustriert oder auch wütend, manche ziehen sich aus dem System zurück. Mancher ist gleichgültig, einige nutzen neue Freiheiten.
Was können wir tun?

Mit Sicherheit können wir nicht alle Defizite und Mangelsituationen adäquat ausgleichen. Gemeinsam können wir trotzdem unseren Patientinnen und Patienten helfen. „Wenn ich eine Facharzt Überweisung ausstelle, dann werde ich von meinen Patientinnen und Patienten immer wieder „angemault“. Man bekommt keinen Facharzttermin mehr!“ so ein Kollege vor kurzem.
 
Egal auf welcher Ebene, wir als Ärztinnen und Ärzte sollten zusammen und miteinander arbeiten. Wir sollten uns gegenseitig unterstützen und uns für gemeinsame berufspolitische Themen interessieren. Das ist sicher oft nicht einfach, wenn man ohnehin schon an der Grenze der Belastbarkeit arbeitet. Wir sollten uns nicht in einer Negativ-Spirale verlieren, sondern gemeinsam für kranke Menschen Versorgung gestalten.

Hierzu gehört ein respektvolles, wertschätzendes, vertrauensvolles und kompetentes Miteinander. Wir können gemeinsam sicher nicht alle, aber schon ziemlich viele Defizite abfedern.

Mit diesem Schreiben geht nun auch die fünfjährige Vorstandsarbeit und Delegiertenperiode des ÄKV Erlangen zu Ende. Unzählige Gesetze im Gesundheitswesen, eine Corona Pandemie, mehrere Bundesgesundheitsminister und bayerische Gesundheitsministerinnen sind in dieser Zeit vorbeigezogen. Auf lokaler Ebene haben wir den Austausch gesucht und daran gearbeitet unsere eigenen berufspolitischen Gremien zu beeinflussen. Wir haben gesehen, dass auch dort Veränderungen nötig sind.

Geblieben ist, dass wir einen wunderbaren wichtigen Beruf haben, der immer noch und immer wieder eine der höchsten Wertschätzungen in der Gesellschaft hat.

Wir wünschen Ihnen jetzt friedliche ruhige Feiertage, gutes Ankommen im neuen Jahr!

Ihr

Florian Schuch